Du bist der Bräutigam und Deine Hochzeit steht kurz bevor.
Du hast Dir neben all den anderen Gedanken auch vorgestellt, dass Du als Bräutigam eine Hochzeitsrede halten möchtest.
Nicht irgend eine, sondern eine einmalige, rührende, emotionale und teils auch lustige Rede, die nicht nur alle Gäste begeistert, sondern auch Deine Eltern, Schwiegereltern, Trauzeugen und vor allem Deine zukünftige Ehefrau.
Die wenigsten können so eine Rede an so einem Tag aus dem Stehgreif ohne Vorbereitung halten.
Eine gute Organisation ist wichtig und mit etwas Übung schaffst Du es.
Ich möchte Dir erklären, worauf Du achten solltest, wenn Du eine gute Hochzeitsrede halten möchtest.
Nun kommen die sechs häufigsten Fehler, die man machen kann, wenn man eine Hochzeitsrede hält.
- Die Rede nicht zu verschriftlichen
Du heiratest nur ein mal. Du solltest die Sache Ernst nehmen und nicht denken, dass Du es schon irgendwie hinkriegst und Dir die passenden Wörter schon einfallen werden. Auf jeden Fall solltest Du Dir eine komplette Rede – von Anfang bis zum Ende aufschreiben. Die kompletten Sätze, nicht nur Stichpunkte. Das ist keine Begrüßung von den Hochzeitsgästen, sondern ein wichtiger Moment für Dich und alle Gäste. Nutze diesen Moment, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und um Menschen zu erreichen, zu berühren und Dich bei Ihnen zu bedanken. Sie werden Dir dafür auf ewig dankbar sein. Also: Vorher Gedanken machen und eine komplette Rede aufschreiben. - Vorher nicht zu üben
Es reicht nicht, wenn Du Deine Hochzeitsrede nur ausdruckst und dann am großen Tag vorliest. Eine der wichtigsten Dinge ist Deine Authenzität. Also das WIE. Und um eine Rede authentisch und voller Überzeugung und Gefühl vorzutragen, brauchst Du Sicherheit. Diese kriegst Du, wenn Du vorher übst. Am besten liest Du Dir die Rede erst einmal nur durch. Dann steigerst Du es und liest sie laut vor. Achte darauf, wann Du etwas betonst und wann und wie lange Du Pausen machst. Zum Schluss liest Du die Rede vor, indem Du vor dem Spiegel stehst und Dich dabei anschaust. So kannst Du an Deiner Gestik und Mimik arbeiten. - Ohne Karteikarten zu arbeiten
Egal ob ein schöner, feiner Zettel oder Karteikarten. Nur die wenigsten schaffen es, eine vorher aufgeschriebene Rede, frei ohne Hilfe so vorzutragen, dass sie perfekt ist. Dieses sprachliche Talent haben nur wenige. Da Du wahrscheinlich – genauso wie ich – nicht zu den Wenigen gehörst, musst Du Dir Notizen mitnehmen. Also entweder ist Deine Rede auf einem oder zwei Zetteln ausgedruckt oder Du hast Dir vorher Karteikarten vorbereitet, die z.B. in Dein Sakko problemlos passen. Die Karteikarten geben Dir Sicherheit und Du kannst Dich entlang hangeln und die Rede quasi „abarbeiten“. Dabei kannst Du Stichpunkte oder auch ganze Sätze hinschreiben – je nachdem wie sicher Du bist und was Dir besser liegt. - Ohne Mikrofon zu sprechen
Mache nicht den Fehler und sprich ohne Mikrofon. Es gibt kaum eine größere Hochzeit, wo Dich jeder ohne Mikrofon verstehen wird. Oftmals denkt man ja, dass man kein Mikrofon braucht, weil man eine laute Stimme hat und laut sprechen kann. Der Schein trügt. Wenn ein Mikro vorhanden ist, dann musst Du es nutzen. Die Gäste sind mittlerweile daran gewöhnt und erwarten es auch. Wenn Du also zu denjenigen gehörst, die Angst vor dem öffentlichen Sprechen haben und sich mit so einem Mikro am Mund unwohl fühlen, musst Du diese Angst ablegen. Glaube mir – es tut Deiner Rede und der Stimmung keinen Gefallen, wenn Dich einige (oder viele) nicht verstehen, weil Du zu leise sprichst. Dann gibt es Zwischenrufe und Unruhe, was Dich weiter verunsichern wird und die Rede wird zu einem Reinfall. Benutz also einfach ein Mikro und vergewisser Dich, dass Du es nah genug am Mund hältst und vor allem auch gleichmäßig. - Mut antrinken
Glaub mir. Ich kenne das Gefühl. Ein Schnäppschen und ein Bierchen und dann rollt die Zunge von alleine oder? Je nachdem wieviel DU verträgst, ist ein Schnäppschen in Ordnung. Aber nicht viel mehr. Denn sobald Du zu betrunken bist (und je nach Verfassung, Tag und je nach dem wie Du Dich fühlst) könntest Du schneller betrunken sein, als Du denkst und dann verhaspelst Du Dich öfter, verlierst eher den roten Faden und könntest eher falsch rüberkommen, als so wie Du eigentlich bist. Riskiere es also nicht und halte Deine Rede ohne betrunken zu sein. - Deine ganzen Gäste nicht zu beachten
Auch wenn Deine Hochzeitsrede primär an die Leute gedacht ist, bei denen Du Dich bedanken willst, also den Brautvater, die Brautmutter, Trauzeugen und die Braut, so darfst Du nicht den Fehler machen und alle anderen Gäste vergessen. Du solltest sie genauso in Deine Hochzeitsrede integrieren und auch Ihnen danken und etwas positives von Ihnen hervorheben. Genauso solltest Du sie beim Reden mit ansprechen und vor allem zu allen Gästen Augenkontakt halten – so fühlen sie sich auch angesprochen und als Teil Deiner Rede.
Das waren sechs Fehler, die Du unbedingt vermeiden musst, wenn Du eine einzigartige und in der Erinnerung bleibende Hochzeitsrede halten möchtest.
Ich hoffe, sie helfen Dir weiter. Bei Fragen, kannst Du mir gerne schreiben.
Sebastian